Mindestlohn?

#1 von T4[666] , 15.07.2013 11:22

Ein Thema was immer wieder erscheint und wohl noch viel Diskussionsstoff bietet.
So wie auch in der OZ vom 13/14.07.2013.



In anderen Thraeds haben wir schon einiges darüber geschrieben. Doch denke ich wir sollten hier einmal dieses Thema ausdiskutieren. Zu Grunde möchte ich den oben zu sehenden Artikel der OZ legen und folgende Fragen stellen.

1) Wer sind die Nutznießer eines Mindestlohns?

2) Haben die Menschen dann wirklich mehr Geld in der Tasche?

3) Wird der Mindestlohn zu noch mehr Verarmung führen?

Zu 1)
Nutznießer eines Mindestlohnes werden nur die sein, die Arbeit haben. Das heißt, das diejenigen die jetzt schon Arbeitslos sind, nichts dazu bekommen. Was dann noch hinzu kommt und hier muss ich mich der Meinung des Herrn Römer anschließen, viele Betriebe werden schließen müssen, weil sie nur durch den Billiglohn überhaupt existieren können. Es wird zu Entlassungen kommen und das bringt noch mehr Arbeitslose. Selbst dem Argument, das durch den Mindestlohn die Preise steigen werden, ist nach vollziehbar. Auch werden die Rentner vom Mindestlohn nicht profitieren. Wie wir alle aus den Statistiken wissen, sind 33% aller hier lebenden Menschen über 65 Jahre alt und es wird noch schlimmer kommen. Der Zuzug von älteren Menschen wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Der demographische Wandel lässt sich mit diesem System und somit auch nicht mit dem Mindestlohn aufhalten. Selbst die Abwanderung der Jugend aus dieser Region, wird der Mindestlohn nicht verhindern. Bekanntlich gibt es jetzt schon doppelt so viele Lehrstellen wie Lehrlinge. Doch wer will schon in der Gastronomie oder im Betreuerwesen arbeiten. Denn das werden die beiden Hauptberufe in der Zukunft in MV werden. Industrie im Sinne der Schaffung von Arbeitsplätzen, sehe ich in naher Zukunft nicht. Selbst wenn am Industriestandort Lubmin das Gaskraftwerk gebaut werden sollte, bringt das kaum Arbeitsplätze. So ein Teil funktioniert fast vollautomatisch.

Zu 2)
Nein! Werden sie nicht.
Wie aus der Vergangenheit bekannt ist, hat bisher jede flächendeckende Gehaltserhöhung immer zu höheren Preisen für den Otto normal Verbraucher geführt. Die Mehrbelastung der Unternehmer durch höhere Lohnforderungen, wurde grundsätzlich mit höheren Preisen beantwortet. Somit werden nur noch die sich etwas leisten können, die in Lohn und Brot stehen. Alle anderen, so wie Arbeitslose und Rentner, werden wohl den Cent nicht nur zweimal umdrehen müssen. In der Endkonsequenz werden die die Arbeit haben genau so weiter leben können wie bisher, aber alle anderen nagen dann am Hungertuch. Die Auswirkungen auf den Haupterwerbszweig dieser Region, nämlich dem Tourismus, werden katastrophal sein. Zur Zeit und das hat sich im Laufe der Jahre immer mehr verstärkt, können sich Familien mit zwei Kindern kaum noch Urlaub leisten. Selbst dann wenn beide Elternteile arbeiten gehen, reicht der Lohn gerade einmal zum Leben. Für Urlaub und der gleichen ist da kein Spielraum mehr vorhanden. Ergo und das kann ich nur bestätigen, fahren Oma und Opa mit den Enkeln in den Urlaub. Da aber Oma und Opa vom Mindestlohn nichts abbekommen und durch die Unternehmerumlage auf alle Preise, das Leben noch teurer werden wird, können selbst Oma und Opa sich einen Urlaub mit den Enkeln nicht mehr leisten.

Zu 3)
Hierzu ein klares und deutliches JA!!!
Wie schon oben angeführt, profitieren nur die vom Mindestlohn die Arbeit haben. Das Her der Arbeitslosen wird sich um einiges vergrößern, denn Mindestlohn würde bedeuten, dass alle Niedriglohnsektoren abgeschafft werden. Keine 1€ Jobber. Keine 55 Plus und der gleichen. Im Niedriglohnsektor sind zur Zeit in Deutschland 8 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt.
11 Millionen Arbeitslose
Durch die Unternehmerumlage, die durch den Mindestlohn entstehen wird, werden Preise steigen. Kurz gesagt. Das Leben im allgemeinen wird teurer. Rentenerhöhungen sind nicht geplant müssten aber den neuen Preisen angepasst werden. Arbeitslosengeld und Harz 4 müssen dann auch angepasst werden. Geschieht dies nicht, ist eine Verarmung der Rentner und derer die keine Arbeit haben vorprogrammiert.
Kinderarmut?
In Deutschland lebt jedes fünfte Kind unter dem Existenzminimum.
Altersarmut?
Nach den Zahlen der Deutschen Rentenversicherung erhielten 48,21 % der Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrentner weniger als die Summe, die Senioren im Schnitt als Grundsicherung im Alter inklusive Miete und Heizung zusteht.


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RE: Mindestlohn?

#2 von Mister T , 16.07.2013 07:58

Hierzu gebe ich nur noch eine abschließende Antwort.
Diejenigen, die schreien, ihre Firma wird, sollte der Mindestlohn eingeführt werden, den Bach runter gehen, oder Mitarbeiter entlassen, denen sei gesagt, dass sie mal von ihrer Profitgier etwas runterkommen und ihre Hausaufgaben machen sollen. Nochmal: Es kann nicht sein, dass jemand den ganzen Tag schuftet und das Geld reicht vorne und hinten nicht zum Leben. Die Rahmenbedingungen, Menschen in Lohn und Arbeit zu bringen, liegen bei der Politik und nicht unbedingt bei den Arbeitgebern. Arbeitgeber werden genauso von der Regierung ausgebeutet, wie Arbeitnehmer. Wer jedoch als Arbeitgeber auf dem Teppich bleibt und etwas von seinem Gewinn abgibt, um mehr in seine Mitarbeiter zu investieren, fährt unterm Strich wesentlich besser.


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RE: Mindestlohn?

#3 von Mister T , 02.08.2013 13:45

http://www.youtube.com/watch?feature=pla...e&v=KC3nq-1LYIc

das sagt doch alles, oder? und genau darum gehts.....zumindest in der Herstellungsindustrie.


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RE: Mindestlohn?

#4 von Kurdirektor , 02.08.2013 23:02

Die Gastronomen sollen mal schön still sein. Die haben ein 12 % Mehrwertsteuergeschenk erhalten. Ich habe noch nicht erlebt, dass das den Zimmerpreis verbilligte oder der neue
Zugewinn auf die Belegschaft umgelegt wurde. Das floss in die Tasche...


Wir handeln aus Überzeugung!

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RE: Mindestlohn?

#5 von T4[666] , 04.08.2013 08:49

Reden wir doch einmal Tachles
Welcher Mensch würde, wenn ihm einer Geld schenkt, dieses ablehnen?
Ich kenne keinen. Und so ist es auch mit dem Steuergeschenk gewesen. Nur sehr wenige Gastobetreiber haben von diesem Geschenk ihren Mitarbeitern etwas abgegeben. Unter dem Deckmantel der Erweiterung ihrer Gastrobetriebe werden diese Steuergelder als Gewinnüberschuss in die eigene Tasche geschoben und von dort aus sichergestellt.
Rechnet euch doch einmal aus was für einen Gastroangestellten bei 6,90€ am Monatsender rumkommt.
Zu dem Krupp:
Es ist soweit in Ordnung wenn Krupp seine Leute so bezahlt, dass sie von diesem Gehalt leben können. Doch angesichts dessen, das die Manager Millionen verdienen, ist der Anteil den die Belegschaft vom reinen Gewinn bekommt, verschwindend klein.
Hinzu kommt, dass genau diese Belegschaft, die diesen Gewinn erst möglich macht, das volle Risiko des Unternehmens trägt. Sollte die Führung von Krupp den ganzen Laden an den Baum fahren, steht die Belegschaft auf der Straße. Die feinen Herren aber nicht. Sie fallen grundsätzlich auf die Füße. Haben Haus und Hof schon längst aus der Schussweite gebracht und zwar so dass der Fiskus nicht an die Millionen heran kommt.

Wenn Mindestlohn, dann auch Maximalgehalt.
Eine Beteiligung der Belegschaft am Gewinn, würde ganz andere Voraussetzungen schaffen. Die Motivation der Mitarbeiter währe eine andere.
Und, Nicht der Unternehmer entscheidet wer wie viel Geld bekommt.
Faul? wer ist faul? Kann ein Unternehmer sehen wer faul ist? So einer wie Krupp bestimmt nicht. Solange diese Entscheidung in die Hand eines einzelnen gelegt wird, wird es auch immer Ungerechtigkeiten geben.
Schau doch einfach mal nach Possenheide.
Viele Jahre hat man sich dagegen gesträubt einen Personalrat zu bilden. Die Entscheidung über den Einsatz der Mitarbeiter obliegt dem Kurdirektor. Das heißt, dass er die Mitarbeiter nach belieben einsetzen kann. Das heißt aber auch, dass er Mitarbeiter nach Schnautze einsetzen kann. So geschehen: 17 Stunden bei Kälte und Regen an einer Schranke. Natürlich krank geworden. Nach Gesundschreibung drei Wochenenddienste hinter einander.
Begründung:
„Sie haben sich doch lange genug ausgeruht“.
Dies ist nicht ein Fehler des Arbeitgebers, sondern ein Fehler im System.

Leistungslohn in der Herstellungsindustrie.
Schön und Gut. Doch auch hier gilt. Nicht jeder Tag ist gleich. Etliche Faktoren können dazu führen, dass der eine oder der andere Mitarbeiter nicht so leistungsfähig ist wie die anderen. Ist er dann Faul? Hinzu kommt, dass es Mitarbeiter in dieser Branche gibt, die mit dieser Arbeit völlig unterfordert sind und somit spielend die Leistung bringen aber mit ihrem Job absolut unzufrieden. Erkennt das auch der Arbeitgeber? Wird dieser ihm helfen um einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden? Vielleicht sogar den des Chefs als Nachfolger für die gesamte Firma?
Einen Scheiß wird er, denn der Job als Chef ist seinem Sohn angeerbt. Auch wenn dieser nur drei Klassen Baumschule hinter sich hat und gerade so seinen Nahmen buchstabieren kann.
Viele Unternehmen suchen verzweifelt nach einem Nachfolger, finden aber keinen weil sie vergessen haben sich rechtzeitig einen aufzubauen.


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RE: Mindestlohn?

#6 von T4[666] , 25.10.2013 11:38




Sieht schlecht aus für den Mindestlohn.


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